Bezeichnet eine mehrdeutige Aussage, die auf einer Mehrdeutigkeit der grammatikalischen Struktur beruht. Beispiel:
„Der Mann sah die Frau mit dem Fernglas.“
Dieser Satz kann auf zwei verschiedene Weise interpretiert werden, je nachdem, worauf man vermutet, dass sich der Teilsatz „mit dem Fernglas“ bezieht (auf den Mann oder auf die Frau).
Die Amphibolie ist eine Form von Äquivokation und wird meist gleichgesetzt mit der Prosodie, wobei letztere enger gefasst ist (jede Prosodie ist eine Amphibolie, aber nicht jede Amphibolie eine Prosodie).
Tatsächlich sind Amphibolien, die nicht auch gleichzeitig Prosodien sind, selten und die Unterscheidung von geringem praktischen Wert. Für weitere Informationen, siehe daher die Artikel zur Prosodie bzw. zur Äquivokation.
Gerade in politischen Diskurs findet man häufig Aussagen in der Form:
Unabhängig davon, worauf sich die Variablen im jeweiligen Fall beziehen, ist in dieser Form unklar, welche Aussage hier eigentlich gemacht werden soll: Es kann sowohl ein Allsatz (im Sinne von: „Alle X tun Y“) wie auch ein Existenzsatz (als: „Es gibt X, die Y tun“) gemeint sein.
Solange hier keine Klarheit herrscht, kann man in der Tat endlos darüber streiten, ob eine solche Aussage gültig ist oder nicht. In ersterem Fall genüge z.B. ein einziges Gegenbeispiel, um die Aussage zu widerlegen, während in letzerem die Frage nach der Prävalenz gestellt werden muss (siehe Statistik).