Ausspruch, mit dem suggeriert werden soll, die eigene Position sei vergleichbar mit der von in ihrer Zeit verkannten wissenschaftlichen Größen, wie Galileo Galilei (alternativ z.B. Sokrates oder Max Planck, etc).
Diese Form von Argumentation ist so verbreitet, dass der englische Ausdruck „Galileo Gambit “ geprägt wurde, um sie zu beschreiben (unabhängig von der Person, auf die verwiesen wird).
Typisch für eine solche Art von Spruch ist, dass er als ad-hoc Argument gebraucht wird, wenn keine weiteren sachlichen Argumente zur Unterstützung der eigenen Position mehr verfügbar sind. Dies ist meist ein Zeichen für ein „Rückzugsgefecht“, also der Versuch, noch einen kleinen Sieg einzufahren, wenn die eigentliche Position bereits nicht mehr zu halten ist.
Argumentativ handelt es sich um eine Form von „Ehre durch Assoziation“, indem hier versucht wird, das hohe Ansehen von bekannten Wissenschaftlern oder Philosophen dazu auszunutzen, das eigene Ansehen zu erhöhen.
Formell steckt hinter diesem Argument der logischer Fehlschluss der „Affirmation der Konsequenz“, der wie folgt formuliert werden kann:
Galileo [der ein großer Wissenschaftler war] wurde verlacht;
Ich werde verlacht,
———————————————————————————
Daraus folgt: ich bin [ein großer Wissenschaftler] wie Galileo.
Man kann vermuten, dass ein solches Argument von einer gehörigen Portion Selbstüberschätzung, bis hin zur Hybris, getragen wird. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass irgend jemand, der solche Sprüche gebraucht, realistisch mit den Denkern, auf die verwiesen wird, verglichen werden kann.