„Maskierter Mann“
Bezeichnet einen Mehrdeutigkeits- und formellen logischen Fehler, der darauf beruht, dass die Möglichkeit, dass die Intensionen von Begriffen zu Mehrdeutigkeiten führen können, nicht beachtet wird.
Der Begriff geht zurück auf ein Beispiel für diese Mehrdeutigkeit, welches der griechische Philosoph Eubulides von Milet (4. Jhdt. v. Chr.) wie folgt formuliert hat:
Du siehst einen Mann, der eine Maske trägt.
Aufgrund der Maske erkennst du nicht, dass es sich um deinen Vater handelt.
Das heißt, du weißt nicht, wer der maskierte Mann ist;
Gleichzeitig weißt du aber, wer dein Vater ist.
Daher kennst du den maskierten Mann und kennst ihn gleichzeitig nicht.
In dieser Geschichte bezeichnen die Begriffe „maskierter Mann“ und „dein Vater“ dieselbe Person (Extension), gleichzeitig wird auf dieselbe Person aber auf unterschiedliches Weisen Bezug genommen (d.h. die Intension unterscheidet sich). Der daraus entstehende Widerspruch führt hier zu einem Paradoxon.
Ein möglicherweise besseres Beispiel für die daraus resultierenden Fehler ist das folgende:
Die Begriffe „Morgenstern“ und „Abendstern“ bezeichnen beide den Planeten Venus.
Der Morgenstern ist am Morgen zu sehen.
Also ist auch der Abendstern am Morgen zu sehen.
Auch wenn die beiden Begriffe dieselbe Extension haben (nämlich den Planeten Venus) und daher in vielen Situationen als Synonyme verwendet werden können, tragen sie aufgrund der Art und Weise, wie sie hierauf verweisen, spezifische intensionale Nebenbedeutungen, wodurch der obige Schlusssatz widersinnig wird.
Weitere Informationen in den Artikeln „Maskierter Mann“ und Intensionaler Fehlschluss auf Denkfehler Online.