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Nutpicking

Ein rhetor­ischer An­griff auf eine Gruppe, die durch Verweis auf ihre ver­wirrt­esten, abs­trus­esten oder am wenigsten mehr­heits­fähigen Mit­glieder, ver­ächt­lich ge­macht werden soll.

Der englische Begriff „nut“ steht nicht nur für eine Nuss bzw. eine Schraubenmutter, sondern wird umgangssprachlich auch für „Spinner“ oder „Idiot“ gebraucht. Der Name dieses rhetorischen Fehlers kann also frei als „sich den größten Spinner heraussuchen“ übersetzt werden. Ein anderer Name hierfür ist die „weak man fallacy“, was auf die Verwandtschaft zum „Strohmann-Argument“ hinweist.

Ursprünglich bezeichnete dieser Ausdruck die Praxis bestimmter Online-Diskutanten, sich in Foren möglichst abwegige und unausgegorene Aussagen von anderen Teilnehmern herauszusuchen, und diese dann als „stellvertretend“ für die Gegenseite darzustellen.

Aber auch außerhalb von Online-Diskussionen kann man ähnliches Verhalten beobachten: wenn etwa ganze politische Ausrichtungen mit dämlichen Aussagen einer einzelnen Person assoziiert werden.

Um als unfairer rhetorischer Angriff zu zählen, muss es sich aber auch tatsächlich um eine Minderheitenmeinung handeln. Die Abwägung, ob und wieweit eine abwegige Meinung in den Gruppenkanon passt, nur toleriert, oder vielleicht sogar tatsächlich sanktioniert wird, ist aber schwierig, sodass eine Diskussion darüber leicht zu einer Form von Ablenkungsmanöver werden kann.

Mehr Informationen zum Nutpicking auf Denkfehler Online.

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